Es ist schon über 10 Jahre her, als mein damaliger Schlagzeuger mir nach einem Fotoshooting „stotternd“ versuchte im Auto etwas mitzuteilen: „Also, du darfst jetzt nicht sauer sein, denn ich sag‘ dir jetzt etwas, weil ich ehrlich bin und dich mag, aber…“ Innerlich hatte ich sofort ein paar Horrorszenarien parat und Herzklopfen. Mit dem Versuch trotzdem lässig zu wirken fragte ich: „Okaaayyy?“
Seine Antwort:“Ich habe mir die Bilder von Nahem angeschaut und du hast am Kinn ein paar kleine Haare und an den Mundwinkeln ein bisschen hellen Flaum!“ OMG!
Ja, dass wusste ich aber schon! Hahahaha – was war ich erleichtert.
Diese Begebenheit fiel mir jetzt wieder ein, als ich mit meinen zwei Kindern und Mann auf dem Sofa saß. Sohn (2 Jahre) rief: „Papa hat Bart, Schwester nicht, ich nicht und duuu Mama?! Hast du Bart?“
Ich:“Nein.“ Und dann kommt er ganz ganz nah an mich ran, steichelt sanft über mein Kinn und findet ein kleines Haar und ruft freudestrahlend:“Doch! Mama hat auch Bart.“
Bodypositivity hin oder her – meine Freundin Pinzette und der fiese Onkel Vergrößerungsspiegel kommen bei diesen Kinnhärchen trotzdem regelmäßig zum Einsatz. Wahrscheinlich sehe eigentlich nur ich sie, ABER ich ziehe diese Fädchen trotzdem gerne.
Und jetzt mal ehrlich: Hallo Filter, hello Photoshop und bitte wer hat zuletzt ein Foto so nah herangezoomt, um zu schauen, wie das Kinn aussieht?!?