Geld-Ping-Pong

Gestern habe ich eine „Schwarmfinanzierung“ unterstützt. In den letzten Monaten konnte ich selbst zwei (1x als Musikerin und 1x als Autorin) erfolgreich yeah durchführen und akutell haben einige meiner Kollegen*innen ein Crowdfunding laufen. Oder wie meine Mutter sagt: „ein Krautfinden“.
Das ist eine großartige Sache!
Gleichzeitig ploppte ein Wortspiel in mir auf, denn ich unterstütze zum Teil die gleichen Leute, die mich in den letzten Monaten unterstützt haben: spielen wir damit nicht irgendwie „Geld-Ping-Pong“?
Das ist zwar kollegial und ich unterstütze ja auch, weil ich die Künstler selbst gut finde, aber rechnerisch ist es ein bisschen bescheuert.
Klar, dazwischen sind auch Kulturliebhaber, die mit Liebe und Feuer unterstützen, ohne selbst zu produzieren. Aber ein bisschen ernüchternd war der Ping-Pong-Gedanke schon.
Taler Taler du sollst wandern… Musiker investieren wiederum in Video- und Musikproduzenten, Raummiete, Equipment… also unterstützt sich die Kulturbranche gegenseitig. Der Kreislauf des Geldes.
Aber ganz ehrlich – ohne Fördertöpfe mit Geldverdoppelungseffekt hätte ich keines meiner zwei Crowdfundings motiviert durchgeführen können.
Es fühlt sich immernoch irgendwie bescheiden an, um Geld zu bitten, auch wenn du weißt, dass die Leute, die dich unterstützen, deine Vision lieben.

Wahrscheinlich muss ich mein Mindset mal updaten!? Vielleicht wissen mittlerweile auch einfach fast alle, dass es in Zukunft keine neue Indiemusik, IndieGames oder unabhängige Kreative mehr geben wird, ohne Plattformen wie Patreon, Startnext oder Steady?

Welche Menschen oder Unternehmen unterstützt ihr regelmäßig? Ich z.b. Krautreporter (IndieZeitungsabo – bei Steady), Judith Holofernes (Künstlerin – bei Patreon) und low budget high spirit (MusicBizVisionenGuru – bei Steady)