Kennt ihr dieses Experiment, bei dem Erwachsene mit noch nicht sprechen-könnenden Kleinkindern spielen und die Kleinen wurden entweder „neutral“ oder mit vermeintlich geschlechtsspezifischen Farben eingekleidet?
Ich fasse meine Erinnerung kurz zusammen: Dazu gab es eine Auswahl von Spielzeug: Autos, eine Puppe und Bausteine. Im Verlauf tappten die Erwachsenen alle brav in die Falle: Blaubekleidete Minis wurden mit Autos bespielt und die Puppe bekamen die „Rosa-Kinder“ angeboten. Bei unspezifischer Kleidung wurde alles angespielt und je nach Präferenz wurden dann hinterher das vermutete passende Geschlecht zugeordnet. Wie überrascht die Teilnehmer hinterher waren, als ihnen zum Beispiel gesagt wurde, dass die Kinder extra „verkehrt“ herum angekleidet waren…
Jedenfalls: Meine daraus gezogene Lektion mündete darin, dass meine zwei Kinder von Anfang an eine bunte Mischung an Spielsachen vorfanden. Mein Mann und ich bieten bewusst alles und natürlich, was uns selbst auch Spaß macht, als mögliche Beschäftigung an.
Ausgewählte FUN-FACT-Ergebnisse unserer wenig aussagekräftigen Studie bisher: Eins der ersten Worte beider Kinder war Auto und sie bauen unglaublich gern mit Bausteinen jeglicher Art. Die Tochter spielt lieber mit Kuscheltieren, als mit Puppen und malt gern. Und der Sohn? Bringt die vorhandene Puppe immerhin ab und zu liebvoll zu Bett.
ABER VOR ALLEM LIEBT ER AUTOS!
Es ist wirklich krass, wie klischeehaft eindeutig er auf alles abfährt, was Räder hat. Kein Tag an dem er nicht einmal sagt: „Mamaaa – Auto spielen!“
Das ist natürlich okay. Trotzdem bieten wir beiden Kindern immer mal Sachen an, die außerhalb ihres momentanen Spielhorizontes sind und versuchen diesen zu erweitern.
So bleibt es spannend für alle und wir hoffen damit weiterhin neugierige und empathische Kinder zu erziehen, die über den eigenen Tellerrand schauen können und wollen.
Merkt ihr auch, wie ihr ab und zu in anerzogene Rollenbilder verfallt? Macht ihr was dagegen?