„Vor der Pandemie“

Ich habe mich gefragt, ob wir das später oder jetzt schon sagen?
„Nach dem Krieg“, „früher war alles besser“ und nun eben „Vor bzw. nach der Pandemie“ als Zeitgeistfloskeln.

In den letzten Monaten hatte ich immer wieder Schiss, dass es vielleicht nie wieder Großveranstaltungen oder Festivals geben wird wie vor der Pandemie. (Davon abgesehen, dass ich jetzt nicht der totale Festivalhopper bin. 😀 – aber manche Möglichkeiten will mensch doch einfach trotzdem gerne haben.)

2019 haben mein Mann und ich ein kleines privates Familienfestival organisiert, weil wir als Eltern mit zwei Kleinkindern als Familie Livemusik genießen wollten. 5 Bands, 2 mal Kinderprogramm und 25 Familien – es war soooo schön! Ich möchte das nächstes Jahr bitte wiederholen können.

Immerhin konnten wir 2020 viele schöne kleine Open-Air-Konzerte spielen! Danke an dieser Stelle nochmal an @kultursendung 🙂 Dank der Konzerte hat sich die Release meiner ersten Soloplatte nicht total komisch angefühlt. Onlinekonzerte können Livekonzerte wirklich nicht ersetzen.

Die Kinder spielen „Einkaufen“ mit Maske, als wäre es das Normalste der Welt. Mein Sohn wird demnächst 3 Jahre alt und hat 1/3 seines Lebens in einer Pandemie verbracht. Wenn wir dann irgendwann die Kita wieder ohne Maske betreten dürfen, wird das bestimmt komisch… „nach der Pandemie“.

Und dann habe ich im Hinterkopf, dass die „Pandemie“ jetzt DAS Ding ist. Nach der Pandemie ist vor der nächsten Pandemie.

Waaaaaaaaaaahhhhhhhh…. Ich will Spucktests und Impfstoff! JETZT!

PS: Mein Lied „Zu Doof“ bietet sich in solchen Situationen gut an. 😀